Im Dreck aufgezogene Ferkel haben ein besseres Immunsystem als steril gehaltene Artgenossen

Ausgerechnet Schweine haben britischen Forschern jetzt geholfen, die berühmte Hygiene-Hypothese zu belegen. Diese Theorie besagt, dass sich ein übertriebener Schutz vor Bakterien in der Kindheit später negativ auf die Leistungsfähigkeit des Immunsystems auswirkt. Tatsächlich entwickeln kleine Schweine, die draußen im Dreck wühlen dürfen, eine völlig anders zusammengesetzte Darmflora als ihre Altersgenossen, die in sterileren Umgebungen aufwachsen, konnten die Briten um Imke Mulder von der Universität in Aberdeen zeigen. Gleichzeitig verändern sich bei den Ferkeln die Aktivitätsmuster verschiedener Gene des Immunsystems: Bei den schmutzigen sind die Abwehrtruppen aktiver, während bei den sauberen eher Gene anspringen, die an Entzündungsreaktionen beteiligt sind.

Gerade am Anfang des Lebens gilt der Kontakt mit Mikroorganismen als wichtig, um ein funktionierendes Immunsystem aufbauen zu können – andernfalls richtet der Körper seine Abwehrtruppen vermehrt gegen eigentlich unschädliche Ziele wie Blütenpollen oder sogar eigenes Körpergewebe. Seit einigen Jahren wird der Darmflora eine Schlüsselrolle bei diesem Immuntraining zugeschrieben. Die neue Studie scheint diese These nun zu bestätigen: Die Forscher hatten dazu 54 neugeborene Ferkel in drei Gruppen geteilt und eine unter normalen Bedingungen draußen aufwachsen lassen, eine in einem Stall und die dritte in einer sterilen Umgebung, wo sie zudem täglich Antibiotika bekam. Anschließend untersuchten die Wissenschaftler, wie sich die bakterielle Besiedlung im Darm der Tiere entwickelte und wie aktiv ihr Immunsystem war.

Ein Großteil der Bakterien im Darm der schmutzigen Schweinchen gehörte zu den Milchsäurebakterien, von denen bekannt ist, dass sie gesundheitsfördernde Effekte haben. Insgesamt machten diese Keime und ihre engen Verwandten 90 Prozent der Darmbakterien bei den Tieren aus. Bei den Stall-Schweinen stellten sie hingegen nur einen Anteil von unter 70 Prozent, bei den steril gehaltenen sogar nur von 50 Prozent. Mit diesem Unterschied einher ging auch eine messbar unterschiedliche Aktivität bei Immunsystem-Genen, berichten die Forscher: Bei den Tieren aus der Isolationsstation waren vor allem Gene aktiv, die an Entzündungsreaktionen und der Cholesterinproduktion beteiligt sind, während die natürlich aufgewachsenen Schweine sehr aktive Gene für die Bildung von Abwehrzellen aufwiesen.

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Quelle: wissenschaft.de

Lange war es umstritten. Jetzt sind südkoreanische Forscher zu der Überzeugung gelangt: Pflanzen können „hören“. Sie hatten Reis mit klassischer Musik wie Beethovens Mondscheinsonate beschallt. Darauf seien zwei Gene in den Pflanzen aktiv geworden, berichtet das britische Magazin „NewScientist“ (Nr. 2619, S. 30).

 

 

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