„Die Macht der Bewegung“

November 28, 2009

MEDIZIN-WELT — Der Kölner Sportwissenschaftler Freerk Baumann beweist anhand groß angelegter Studienergebnisse mit Menschen, die schwer erkrankt waren, dass wochenlange Wanderungen für die Gesundheit von größter Bedeutung sind.

Dieses Buch ist Plädoyer und Programm für eine Revolution der Rehabilitationsmedizin (Reha). Das Hauptaugenmerk des Sportmediziners Freerk Baumann gilt der Nachsorge von Krebspatienten. Die herkömmliche Reha sei zu kurz, zu einfallslos und habe zu wenig nachhaltige Wirkung für den Patienten.

Baumann weist darauf hin, dass die onkologische medizinische Therapie zu den teuersten Therapien gehört, die überhaupt existieren. Eine Anti-Hormontherapie bei Brustkrebs koste beispielsweise mehr als 40.000 Euro pro Jahr. Würde man die Kosten für die notwendigen Chemotherapien, die Operationen und Bestrahlungen zusammenrechnen, käme man auf sechsstellige Beträge. Aufgrund des dadurch möglich gewordenen medizinischen Fortschritts habe sich die Prognose der Krebspatienten aber glücklicherweise auch deutlich verbessert. Die Reha hingegen „verschlafe“ diese Entwicklung. Baumann: „Viele Krebspatienten sind noch jung und erwerbsfähig. Wir müssen hier unbedingt eine effektive und vor allem differenzierte Reha anbieten, um sie wieder für das Arbeitsleben vorzubereiten.“

Aber Rehabilitationskliniken hätten je nach Erkrankung nur etwa 2.000 bis 2.500 Euro pro Patient zur Verfügung. „Wie man damit eine gute, nachhaltige Qualität anbieten kann, bleibt ein Rätsel“ kritisiert der Sportwissenschaftler. Er zeigt anhand seiner bahnbrechenden Studien, deren Ergebnisse in seinem Buch erstmals veröffentlicht werden, einen Weg für eine nachhaltig wirksame Reha.

Wandern als optimale Reha-Strategie

Freerk Baumann schreibt: „Das genetische Erbe des Nomaden, des Wanderers“ lebe fort in uns. Wir könnten zwar heutzutage auch ohne körperliche Aktivität überleben, „aber zu einem hohen gesundheitlichen und damit verbundenen finanziellen Preis.“ Siehe dazu:
„Gedanken zur Bewegung“

Und wenn es uns einmal besonders schlecht gehe, dann würden wir das nomadische Erbe erst recht wieder spüren. Baumann: „Dann wollen wir raus aus allem, fliehen, laufen, uns fortbewegen – doch viel zu oft bremst uns der Verstand und die Vernunft aus.“

Der Sportwissenschaftler Baumann hat Wandern als die optimale Strategie für solche schweren Zeiten erkannt. Er versucht damit Probleme wie Ängste und Depressionen, Abnahme der körperlichen Aktivität und eine Minderung der Lebensqualität, die häufig in der Krebsnachsorge auftreten, zu bewältigen.

„Bewegen, um sich selbst zu finden – das funktioniert wirklich“, schreibt Baumann. „Nicht nur der Körper, sondern vor allem die Seele profitiert von den neuen Ansätzen der Bewegungstherapie, die in der Schulmedizin bislang sträflich vernachlässigt wurde.“

Der Wissenschaftler ist mit Brustkrebspatientinnen auf dem Jakobsweg gewandert und hat mit Männern, die Prostatakrebs hatten, die Alpen überquert. Die Bewegung in der Natur, die körperliche Anstrengung, hat die Gesundheit der Patienten wieder hergestellt. Damit hat er das genaue Gegenteil dessen praktiziert, was normalerweise gang und gäbe ist: Schonen und Behüten.

Atemberaubende Indizien für die Gesundung von Körper und Seele

Freerk Baumann beschreibt, wie man an der Sporthochschule in Köln, wo die außergewöhnlichen Reha-Modelle entwickelt wurden, vorgegangen ist. Die Wissenschaftler hätten sehr intensive Forschungen zur Macht der Natur, zur Macht des Wanderns, zur Macht des Zeitfaktors und immer wieder zur Macht der Bewegung auf den Heilungsprozess der Ihnen anvertrauten Patienten angestellt. Baumann beschreibt das beobachtete „Bedürfnis nach Wandern“ und gibt zu Protokoll: „Wir haben während unserer intensiven Forschung lange gerätselt, was sie ausmacht, die Macht der Bewegung. Und wir fanden atemberaubende Indizien, dass der Körper – wenn man ihm und der Seele ausreichend Zeit gibt – durch Bewegung an sich selbst gesunden kann, dass Heilung beschleunigt wird.“ Siehe dazu: “Von Vulkanschloten und heiligen Bergen“.

Die Patienten seien selbstbewusster geworden, hätten ihren Körper wieder neu kennen gelernt und Vertrauen zu ihm aufgebaut. Allein dadurch schon hätten die Betroffenen ihre Lebensqualität deutlich verbessern können. Man habe solche Beobachtungen auch schon an Patienten gemacht, die durch Marathon praktisch dem Krebs davongelaufen seien.

„Darüber hinaus zeigte sich, dass die Stressmarker im Blut deutlich abnahmen, sogar ein Stressschutz aufgebaut wurde. Erstmalig konnten wir damit Verbesserungen auf psychischer und psychosozialer Ebene von Krebspatienten feststellen, die nachhaltig wirkt.“ Wanderungen seien demnach durchaus ernst zunehmende Alternativen in der Rehabilitation.

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Quelle: medizin-welt.info

 

Zusammenfassung

Es wird ein Überblick über die historische Entwicklung der Parapsychologie als eigenständiger Wissenschaft vorgelegt. Der Gegenstandsbereich und die Methoden der damaligen und heutigen Forschung werden erklärt und zu jedem Gebiet werden die wichtigsten Experimente und deren Ergebnisse, welche mit Hilfe der Metaanalyse von Radin 1997 in seinem Buch „The Conscious Universe“ untersucht worden sind, kurz erläutert. So gut wie alle bisher durchgeführten Experimente zeigen signifikante Abweichungen von den erwarteten Werten, so dass weitere Untersuchungen auch von Seiten der klassischen Wissenschaften notwendig sind. Abschließend wird kurz die derzeitig in der Parapsychologie vorherrschende Theorie vorgestellt.

Schlagwörter:
Außersinnliche Wahrnehmung – Telepathie – Hellsehen – Präkognition – Psychokinese – pragmatische Information

Begriffsklärung

Die Worte „Parapsychologie“, „Paranormal“ und „Psi“ werden heutzutage leider allzu gerne für jeden Sachverhalt genutzt, den Menschen außerhalb eines ihrer Meinung nach „normalen“ wissenschaftlichen Kontextes sehen, z.B. UFO’s, Kirlianfotografie, Astrologie, Wahrsagerei, angebliche Jenseitskontakte, usw. Tatsächlich handelt es sich bei dem Wort „Parapsychologie“ um ein Kunstwort, welches 1889 von dem Philosophen und Psychologen Max Dessoir erfunden wurde, indem er vor die Psychologie die griechische Vorsilbe „para“ (was im Deutschen soviel bedeutet wie „neben“ oder „jenseits“) setzte. Er wollte damit einen wert- und emotionsfreien sowie wissenschaftlich neutralen Begriff für „paranormale“ Erfahrungen und Phänomene schaffen. Eine ähnliche Intention hatten die Psychologen Thouless und Wiesner, als sie 1946 vorschlugen, diese Phänomene unter dem 23. Buchstaben des griechischen Alphabets, dem „Psi“, zu subsumieren. Doch wie oben beschrieben ist diese Wertfreiheit Geschichte, denn mit diesen Worten ist soviel Schindluder betrieben worden, dass z.B. der schwedische Parapsychologe Martin Johnson schon von „Parapornographie“ spricht. (vgl. von Lucadou, 1997)

Mit was also beschäftigt sich die Parapsychologie genau? Primär geht es um die wissenschaftliche, auf empirischen Daten und oft jahrzehntelangen Beobachtungen beruhende Erforschung zweier Phänomengruppen: Außersinnliche Wahrnehmungen (im Englischen „Extrasensory perception“, kurz ESP) und Psychokinese (im Englischen auch oft „telekinesis“ bzw. „Telekinese“ im Deutschen). Von Lucadou (1997) gibt folgende Definition:  Unter Außersinnlicher Wahrnehmung – abgekürzt ASW – wird das Wissen um oder die Reaktion auf ein äußeres Ereignis verstanden, das oder die nicht über die bekannten Sinneswege vermittelt wird. ASW wird in drei Formen unterteilt: „Telepathie“ – die „direkte“ psychische Informationsübertragung zwischen Personen –, „Hellsehen“ – die „direkte“ Wahrnehmung eines objektiven Vorgangs oder Sachverhalts, der niemandem bekannt ist –, und schließlich „Präkognition“ – das Vorauswissen zukünftiger Ereignisse, ohne ausreichende rationale Gründe und ohne dass diese durch die Voraussage herbeigeführt werden. „Psychokinese“ – abgekürzt PK – wird definiert als: der Einfluß der Psyche eines Menschen auf äußere Objekte oder Prozesse, ohne Vermittlung bisher bekannter physikalischer Energien und Kräfte (S. 12).

Geschichtlicher Überblick

Die Menschen beschäftigen sich zwar schon seit Jahrtausenden mit paranormalen Phänomenen, meistens in Verbindung mit Schamanen, Geistheilern, Wahrsagern, Gespenstern, Dämonen, usw., doch die historische Entwicklung einer parapsychologischen Forschung im engeren Rahmen lässt sich auf vier Phasen eingrenzen, beginnend mit dem Mesmerismus vom späten 18. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts, welcher auf den deutschen Arzt Franz Anton Mesmer zurückgeht, der ein Modell eines unsichtbaren Fluidums entwarf, welches von Mensch zu Mensch und zu Tier wechseln könne. Danach kam der Spiritismus Ende des 19. Jhdts., in dem sich sogenannte „Séancen“, also Gruppengeisterbeschwörungen – geleitet durch ein Medium, das ist eine Person, die zwischen der sichtbaren und der unsichtbaren Welt vermitteln sollte – höchster Beliebtheit bei einer breiten Masse der damaligen Bevölkerung erfreute. Gefolgt wurde diese Phase von der Gründung der bis heute bestehenden „Society for Psychical Research“ in London 1882, die es sich zur Aufgabe gemacht hatte, vorurteilsfrei und emotionslos paranormale Phänomene kritisch zu untersuchen. Der letzte Abschnitt der Geschichte der parapsychologischen Forschung war der Beginn einer wissenschaftlichen Untersuchung von Psi-Phänomenen an einigen Universitäten um 1930 unter dem Eindruck der Experimente von J.B. und Louisa Rhine, die es sich zur Aufgabe gemacht hatten den Spuk ins Labor zu holen. Wichtig für den europäischen Raum waren die Gründung des „Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene (IGPP)“ 1950 in Freiburg i.Br. unter Dr. Hans Bender und der 1985 gegründete Arthur-Koestler-Lehrstuhl für Parapsychologie an der Universität Edinburgh unter der noch immer bestehenden Leitung von Prof. R.L. Morris. (vgl. von Lucadou, 1997)

Zur Methode

Die methodische Vorgangsweise in der parapsychologischen Forschung beruht auf drei Säulen: 1. die Sammlung, Dokumentation und Klassifikation paranormaler Spontanberichte; 2. die Feldforschung, also die möglichst objektive Datensammlung von dafür geeigneten Forschern; und 3. die Laboruntersuchungen, die den wichtigsten Teil der Daten liefern, da Psi-Phänomene unter kontrollierten Bedingungen beobachtet und aufgezeichnet werden können. Aus den bisher durchgeführten Experimenten kann man schließen, dass es sich bei den sog. „Psi-Effekten“ um zwar schwache, teilweise sehr elusive, aber durchaus reproduzierbare und dadurch statistisch gesehen „robuste“ Effekte handelt, wie in den folgenden Kapiteln deutlich gemacht werden soll. Wichtigstes Mittel dazu ist die Metaanalyse, also die Analyse vieler Experimente, die sich mit der gleichen Fragestellung beschäftigt haben, über einen längeren Zeitraum hinweg. (vgl. von Lucadou & Bauer, 2001)

Die Phänomene

 Um den Rahmen dieser Arbeit nicht zu sprengen werden hier nur einige ausgewählte Experimente beschrieben, um das jeweilige Phänomen zu verdeutlichen und die Chance auf Interpretationen im Bezug auf die Bewusstseinsforschung zu bieten. Dies soll aber nicht heißen, dass die vielen, über Jahrzehnte gesammelten, archivierten und hervorragend dokumentierten Spontanberichte und Einzelfälle keine wichtige Rolle in der Erforschung und Theoriebildung der parapsychologischen Fragestellung spielen würden.

Beginnend mit der Telepathie werden nun für alle Bereiche der Psi-Phänomene die wichtigsten in dem Buch von Dean I. Radin „The Conscious Universe“ (1997) aufbereiteten Experimente kurz erklärt sowie Metaanalysen über einige der bis 1997 zusammengefassten Ergebnisse präsentiert.

Telepathie

 Telepathieexperimente begannen mit den sog. Kartenexperimenten, bei denen eine Versuchsperson als Sender einer anderen Versuchsperson als Empfänger das von ihr betrachtete Kartensymbol (zumeist Quadrat, Kreis, Wellenlinien, Stern oder Dreieck) mental übermitteln sollte. Diese Experimente wurden dahingehend verbessert, dass man einerseits auszuschließen versuchte, dass der Empfänger die Symbole nicht aufgrund von telepathischer Übertragung sondern wegen seiner Hellsichtigkeit „direkt“, also ohne einen zwischengeschalteten Sender, sehen konnte. Diese Möglichkeit gänzlich auszuschließen ist leider bisher nicht gelungen, da es bis jetzt kein experimentelles setting gab bzw. gibt, dass „reine“ Telepathie testen kann. Diese Unterscheidung ist jedoch nur im experimentellen Design von Wichtigkeit, da sowohl Telepathie als auch Hellsichtigkeit klassische Psi-Phänomene sind, und auch der Nachweis einer Mischform aussagekräftig genug ist.

Andererseits wollte man das setting insgesamt weniger Fehleranfällig machen, um Kritikern gerecht zu werden.
Aufgrund des häufigen Auftretens von spontanen Psi-Phänomenen im Schlaf hatte man die Idee, den Sender derart zu instruieren, dass er dem Empfänger unter kontrollierten Bedingungen während einer REM-Phase per Zufall ausgesuchte Bilder übermitteln sollte. Sender und Empfänger hielten sich während des Versuchs in getrennten Räumen auf, die mehrere Meter bis zu einigen Kilometern entfernt sein konnten. In der Metaanalyse der in dem Zeitraum von 1966 bis 1973 durchgeführten Traum-Telepathie-Experimente zeigte sich, dass bei insgesamt 450 Sitzungen eine Trefferquote von 63% im Vergleich zu der Zufallserwartung von 50% erreicht wurde, die Ergebnisse also statistisch hochsignifikant sind (50% war die Zufallserwartung aufgrund der methodischen Vorgangsweise).
Eine Weiterentwicklung der Traum-Telepathie-Experimente stellte die sog. „Ganzfeld“ – Methode dar. Hierbei werden dem Empfänger, welcher einer künstlichen, leichten sensorischen Deprivation ausgesetzt ist, ebenfalls von einem räumlich getrennten Sender Bilder übermittelt. Für den Sender wurde das zu übermittelnde Bild per Zufallsgenerator oder per Computer ausgesucht, der Empfänger musste nach der „Sende-Empfangs-Phase“ aus vier Bildern jenes aussuchen, welches ihm seiner Meinung nach von dem Sender übermittelt worden war, somit lag die Zufallserwartung bei 25%. Durch immer weitergehende Automation des Experiments wurden so gut wie alle Fehlerquellen ausgeschlossen, was die Ganzfeld-Methode zu einem sehr aussagekräftigen experimentellen Design macht, nicht zuletzt da diese Methode sehr oft repliziert worden ist. Die Trefferquote lag bei insgesamt 762 Sitzungen bei 37% (im Vergleich zu der oben erwähnten  Zufallserwartung von 25%), also konnte wiederum ein hochsignifikantes Ergebnis erzielt werden.

Hellsehen

Die Möglichkeit des Hellsehens wurde über Jahrzehnte hinweg immer wieder getestet, nicht zuletzt von den beiden Supermächten USA und der (damaligen) UdSSR, da die Möglichkeiten der Spionage mit Hilfe des Hellsehens gerade in Zeiten des Kalten Krieges sehr aussichtsreich waren. So beteiligten sich nicht zuletzt das „Stanford Research Institute (SRI)“, später die „Science Applications International Corporation (SAIC)“ und das „Princeton Engineering Anomalies Research (PEAR) Laboratory“ der Universität Princeton an einigen Versuchen, in denen verschiedenste experimentelle Designs getestet wurden. Ziel war es bei allen Experimenten, dass die Versuchsperson einen Ort, eine Person oder einen Gegenstand mit bloßer Geisteskraft beschreiben sollte, ohne diesen anders wahrnehmen bzw. kennen zu können. Diese Beschreibungen wurden dann von unbeteiligten dritten im Vergleich mit vier möglichen anderen Zielobjekten bewertet, um die Exaktheit messen zu können, mit denen das tatsächliche Ziel beschrieben worden ist. Gerne wurden den Probanden z.B. Längen- und Breitengrade mitgeteilt, um dem Versuchsleiter dann zu beschreiben, was er oder sie dort sehen konnte. Alles in allem wurde bei diesen Experimenten in normalen Bewusstseinszuständen eine Trefferquote von 54% im Vergleich zu einer Zufallserwartung von 50% erzielt. Dass diese Quote deutlich geringer ist als z.B. die Ergebnisse der Ganzfeldmethode oder der ASW-Studien unter Hypnose liegt anscheinend an der Tatsache, dass wir Menschen Psi-Impressionen in normalen Geisteszuständen sozusagen „herausfiltern“, da sie von anderen sensorischen Reizen überlagert werden.

Präkognition

Am beeindruckendsten sind wohl die Experimente zur unbewussten Präkognition, um die Möglichkeit eines zeitlichen Vorauswissens zu beweisen. Hierbei wird ein setting genutzt, welches die von Pavlov in den 20’er Jahren beschriebene „Orientierungsreaktion“ nutzt, um Psi nachzuweisen. Bei dieser Reaktion des Körpers auf einen herausstechenden und unerwarteten kognitiven Reiz ändern sich unter anderem der galvanische Hautwiderstand, der Pulsschlag und die Blutmenge in den äußeren Extremitäten. Im experimentellen setting werden diese drei Faktoren gemessen, während dem Probanden eine Abfolge von emotionalen sowie neutral besetzten Bildern vorgespielt wird. Emotionale Bilder sind z.B. Bilder mit erotischem oder gewaltvollem Inhalt, neutrale z.B. Landschaften und Gemälde. Die Tatsache, dass Orientierungsreaktionen kurz nach der Präsentation eines emotionalen Bildes stattfinden, ist nicht weiter verblüffend. Die Theorie, dass es zu einer Orientierungsreaktion ganz kurz vor der eigentlichen Präsentation des Bildes mit emotionalem Inhalt kommen würde (da bekannt war, dass diese eher eine solche Reaktion auslösen als neutrale Bilder), galt es zu beweisen. Dieser Beweis gelang im Rahmen von Versuchen an der Universität von Nevada. Alle drei bei den Probanden gemessenen Werte zeigten eindeutige Veränderungen im Vergleich zu den Werten bei einem neutralen Bild. Diese Ergebnisse konnten 1996 von Prof. Dick Bierman an der Universität Amsterdam erfolgreich reproduziert werden.

Psychokinese

Die für die Fragestellungen der Bewusstseinsforschung wohl interessantesten Psi-Phänomene sind die der Psychokinese, da diese nichts anderes darstellen als ein außerkörperliches „Leib-Seele-Problem“, bei dem der Grundsatz „mind over matter“ gilt. In der Physik sind diese Phänomene auch oft unter dem „Pauli-Prinzip“ bekannt, benannt nach dem Schweizer Physiker und Freund von C.G. Jung, Wolfgang Pauli. Er war berüchtigt dafür, dass seine bloße Anwesenheit Maschinen zur Fehlfunktion bringen konnte.

Begonnen haben die Experimente zur Psychokinese mit sehr einfachen Aufbauten, bei denen die Probanden einen oder mehrere Würfel so beeinflussen sollten, dass nach einem Wurf eine bestimmte Augenzahl zu sehen war. Die Metaanalyse all dieser Experimente zeigte, dass nach einer statistischen Umformung, bei welcher die Zufallserwartung 50 % betragen würde, die Trefferquote bei 51.2 % liegt. Dies mag nicht viel erscheinen, ist aber aufgrund der Menge an Experimenten (insgesamt haben 2 569 Versuchspersonen 2.6 Millionen Würfelversuche im Zeitraum zwischen 1935 bis 1987 beeinflusst) hochsignifikant, da die Wahrscheinlichkeit, dass es sich dabei um eine zufällige Abweichung handelt, bei  1:1 000 000 000 liegt.

Eine Verfeinerung des experimentellen settings zur Psychokinese-Messung ist die Einführung von Zufallsgeneratoren (im Englischen „random-number-generators (RNGs)“), um eine gewollte Abweichung von einem Zufallsprozess messbar zu machen. Diese RNG’s produzieren per Zufall eine Abfolge von 0 und 1 (oder auch +1 und –1), so dass am Ende eines normalen Testlaufs ohne bewusste Beeinflussung des Zufallsgenerators in etwa gleich viele 0 und 1 produziert worden sein sollten, es also ein 50/50 Verhältnis von „Kopf“ und „Zahl“ geben sollte. Aufgabe der Versuchspersonen war es also, den Zufallsgenerator so zu beeinflussen, dass er mehr oder weniger 0 oder 1 produzieren sollte, als man „normalerweise“ erwarten würde.

Die bekannteste dieser RNG’s ist die sog. „Schmidt-Maschine“, benannt nach ihrem Erfinder, dem Physiker Helmut Schmidt. Dieser Zufallsgenerator ist weitgehend automatisiert und in seiner derzeitigen Form sehr gut gesichert gegen Fremdeinwirkung, die den Experimentatoren so oft vorgeworfen wird. Bei all diesen Experimenten zusammen, durchgeführt in einem Zeitraum von 1959 bis 1987, konnte ähnlich den Würfel-Experimenten wiederum ein geringer, aber eindeutiger Effekt im Sinne einer Abweichung von der Zufallsvorhersage gemessen werden.

Ein anderes interessantes Experiment beruhte auf der Theorie, dass ein Zufallsgenerator beeinflusst werden kann, wenn sich viele Menschen gleichzeitig auf ein und dieselbe Sache konzentrieren, ohne dass dies jener Zufallsgenerator sein muss. Damit wollte man dem sog. „Feldbewusstsein“ (oder auch „kollektivem Bewusstsein“), in Anlehnung an die transpersonale, spirituelle und Jung’sche Psychologie, auf die Spur kommen. Und tatsächlich wurden z.B. bei der Übertragung zweier Oskarverleihungen und des „Superbowl“ Abweichungen von der Zufallsfolge beobachtet, wenn die Spannung am Bildschirm stieg, also z.B. vor der Verkündigung des Preisträgers oder während eines gewagten Spielzugs. Andererseits blieben Testläufe des RNG’s vor und nach den besagten Ausstrahlungen im Zufallsbereich.
Interessant ist auch die Tatsache, dass Menschen anscheinend spüren, wenn sie von jemandem (im verfeinerten Versuchsaufbau über ein Videosystem) angestarrt werden, ohne dass sie dies kognitiv wahrnehmen könnten, wie in über vierhundert derartigen Experimenten bewiesen werden konnte. Die Metaanalyse ergab eine 13 % über der Zufallserwartung von 50% (weil es eine einfache JA/NEIN Entscheidung ist) liegende Trefferquote, mit einer Zufallswahrscheinlichkeit von 1:3 800 000. (vgl. Radin, 1997)

Psychokinese in nicht-menschlichen Systemen

  All die bisher genannten Experimente waren auf einer Mensch-Maschine oder Mensch-Mensch Ebene aufgebaut, doch stellte man sich bald die Frage, wie sehr Tiere in der Lage sein würden, Psychokinese zu erzeugen. So hatte z.B. Hans Schmidt (1970) die Idee, mit einer Katze zu experimentieren, die während der Versuche in einem Verschlag gehalten wurde, der mit einer 200-Watt Lampe ausgestattet war, deren Ein- bzw. Ausschaltphasen wiederum von einem Zufallsgenerator gesteuert waren. Da die Innentemperatur des Verschlags ohne eingeschaltete Lampe ca. 0 Grad Celcius betrug, war die Theorie, dass die Katze den Zufallsgenerator so beeinflussen würde, dass er mehr Einschaltphasen produzieren würde. Dies konnte für die ersten Versuchsläufe sehr gut bestätigt werden. Schmidt führte weitere Experimente mit Küchenschaben durch, die durch einen Zufallsgenerator leichte Stromstöße erfuhren. Zwar zeigte die produzierte Zahlenfolge Abweichungen von der Zufallserwartung, doch waren diese Abweichungen interessanterweise zum Nachteil der Kakerlaken, da sie überzufällig viele Stromstöße erhielten. (vgl. Schmidt, 1970)

Ein anderes interessantes Experiment wurde von René Peoc’h (1995) gestartet, in welchem er 80 Gruppen zu je 15 Küken in einem Käfig in einen dunklen Raum setzte, wo sich auch ein Roboter mit einer Lichtquelle befand, dessen Bewegungen im Raum wiederum durch einen Zufallsgenerator gesteuert wurden. Basierend auf der Annahme, dass die Küken Licht bevorzugen würden, glaubte Peoc’h, dass der Roboter sich bei Anwesenheit der Küken länger in dem Teil des Raumes aufhalten würde, in dem diese gehalten wurden. Und tatsächlich zeigte der Roboter eine überzufällige „Bevorzugung“ des mit den Küken besetzten Raumteiles, wenn diese im Raum waren

 (in 57 von 80 Durchgängen, also in 71% der Fälle), andernfalls verhielt er sich dem Zufall entsprechend. (vgl. Peoc’h, 1995)

Aufbauend auf diesen Erkenntnissen und den Versuchen von Marcel und Monique Odier, die bei Experimenten mit einem Hibiskus herausfanden, dass dieser den von einem Zufallsgenerator gesteuerten Leuchtzyklus einer ihn beleuchtenden Lampe steuern konnte, kam bei dem österreichischen Physiker Prof. Dr. Johannes Hagel (2001) vom „Institut für Psycho-Physik (IPP)“ in Genf-Köln bald die Frage auf, ob Psi bzw. Psychokinese nicht auch in unbelebten Systemen möglich sei. Um diese Frage zu beantworten entwarf er einen ersten Versuchsaufbau, bei dem er eine Spielzeugeisenbahn im Kreis fahren ließ, wobei sich der Kreis an einer Stelle in eine Innenbahn und eine Außenbahn teilte. Die Weiche wurde wiederum durch einen Zufallsgenerator gesteuert, der von der Eisenbahn per Lichtschranke abgefragt wurde. Fährt sie innen passiert nichts, fährt sie auf der Außenbahn, so wird sie abrupt umgepolt, ein wenn man will „traumatisches“ Ereignis für die Eisenbahn. In den ersten Versuchen und Replikationen mit der 100 000 Kreisfahrten fahrenden Eisenbahn zeigte sich nun deutlich, dass diese die Innenbahn „bevorzugte“, wo ihr keine „Bestrafung“ drohte. In weiteren Verfeinerungen des Versuchaufbaus, bei der es nur noch eine Kreisbahn gab, um Zentrifugalkräfte bzw. Beeinflussungen durch die Weiche auszuschließen, wurden ebenfalls von der Zufallserwartung abweichende Ergebnisse erzielt, der RNG verhielt sich anders, wenn eine Eisenbahn auf den Schienen fuhr als er dies in Kontrollläufen ohne Eisenbahn tat.

Um auch weitere Einflüsse von außen, wie z.B. den aus der Quantenphysik bekannten „Beobachtereffekt“, bei dem ein bewusster Beobachter eines Systems dessen Eigenschaften durch seine bloße Beobachtung ändert (vergleichbar der „Heisenbergschen Unschärferelation“), oder mechanische Größen möglichst auszuschließen, wurde das Experiment in mehreren Replikationen immer wieder modifiziert, so dass teilweise auch mit sich gegenseitig beeinflussenden Oszillatoren statt mit einer Eisenbahn gearbeitet wurde. Diese Oszillatoren konnten sich nach Abfrage eines Zufallsgenerators einen Stromschlag erteilen, je nachdem ob er eine 0 oder 1 produzierte. Bei allen diesen Versuchen zeigte sich wiederum ein deutlicher, nicht zufälliger Effekt. Es scheint, als ob die getesteten Systeme destruktive Einflüsse vermeiden würden, um sich selbst stabil zu erhalten. (vgl. Hagel, 2001, 2002) 

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Quelle: u.uni-klu.ac.at

Endlich keine Geldsorgen mehr – und jeder materielle Wunsch lässt sich im Nu erfüllen. Wer so denkt, hat sich nicht mit der explodierenden Zahl von Büchern und wissenschaftlichen Studien zum Thema Glück beschäftigt. Sie belegen: Statistisch gesehen ist der Lottomillionär kaum glücklicher als die Arbeiterin, die den Euro zwei Mal umdrehen muss, bevor sie ihn ausgibt.

Wer in der Internet-Buchhandlung Amazon das Stichwort Glück eingibt, erhält inzwischen rund 14.000 Treffer. Doch die Ratgeber auf diesem Sektor werden wieder bescheidener. „Glück, was ist das?“ heißt das jüngste Buch zum Thema, das von dem Psychiater Hans Förstl und der Journalistin Helwi Braunmiller (beide München) im Herder-Verlag (Freiburg) veröffentlicht wurde.

Statt vollmundiger Versprechen der Kategorie „So kriegen Sie alles, was Sie wollen“ erläutert es in verständlicher Sprache die wissenschaftlich erforschten Faktoren, die uns glücklich machen. Wobei Glück in erster Linie nicht als philosophischer Begriff, sondern ganz einfach als Lebensgefühl definiert wird.

Wer glücklich sein will, braucht demnach nicht einen großen Gewinn, sondern manchmal einen riesigen Verlust. Viele Krebskranke mussten beispielsweise erst ihre Gesundheit verlieren, um schätzen zu lernen, was sie am Leben haben.

Peter Herschbach von der Technischen Universität München hat bei der Auswertung von 30 Studien mit 11.000 untersuchten Menschen herausgefunden: Krebskranke beurteilen ihre Lebensqualität besser als viele Gesunde. Das liegt unter anderem daran, dass die Krankheit sie wieder achtsam macht für die kleinen Glücksmomente des Alltags, während gesunde Menschen sich permanent mit denen vergleichen, denen es (noch) besser geht als ihnen.

Alle internationalen Studien belegen, dass Glücksgefühle eng mit interessanten Aktivitäten verbunden sind. Malen, Klettern, Musizieren, kreative Lösungen austüfteln – all das bringt das menschliche Gehirn in einen Zustand, den der amerikanische Glücksforschungspionier Mihaly Csikszentmihalyi als „Flow“ (Fließen) bezeichnet hat.

Auch eine feste Partnerschaft macht, statistisch gesehen, glücklich – und zwar noch häufiger mit Trauschein als ohne, wie mehrere Studien gezeigt haben. Wer zudem regelmäßig etwas Sport treibt, den belohnt der Körper mit einer Extraportion Dopamin, das für das gute Lebensgefühl mitverantwortlich ist.

Komplizierter verhält sich der Zusammenhang zwischen Glück und Religion. Die Belege, dass Menschen mit einem tiefen Glauben sehr viel häufiger glücklich sind als etwa Atheisten, sind Legion. Allerdings scheint das vor allem in Ländern zu gelten, die insgesamt stark religiös sind. In säkularen Nationen kommen auch die Nichtreligiösen auf ein ansehnliches Glücksniveau.

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Quelle: welt.de

Wien/ Österreich – Forscher der Universität Wien haben Hunde so trainiert, dass sie aus Fotos jene aussortieren konnten, auf denen Hunde abgebildet waren. Diese Leistung war im Tierreich bislang lediglich bei Primaten und Vögeln bekannt.

 

 

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Kann die Wissenschaft einen Brückenschlag zur Religion anbieten? Diese Frage haben sich bereits Generationen von Naturwissenschaftlern und Philosophen ergebnislos gestellt. Neueste Ergebnisse aus der modernen Quantenphysik lassen jedoch darauf schließen, dass menschliches Bewusstsein auch außerhalb des Körpers existiert, was wieder ein Hinweis auf eine unsterbliche Seele ist.

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